Das Verständnis vom Zusammenhang von Auftritt und Üben ist elementar für das Unterrichten und das eigene Musizieren. Die Ausübung von Instrumentalmusik verlangt ein Höchstmaß an feinmotorischer Koordination und Präzision und bewegt sich hier an den Grenzen der menschlichen Physiologie. In Vorspielsituationen kommt dann noch ganz unverhofft das Lampenfieber auf – ein zusätzliches Element, das es beim Üben so nicht gibt und abhängig seines Grades Auswirkungen von Beflügelung bis Flucht haben kann.
In dem praxisorientierten Workshop wird dieser Zusammenhang vermittelt und auf Basis neurobiologischer Erkenntnisse die Bedeutung körperorientierter Ansätze im Umgang mit Lampenfieber und Bühnenangst bei Musikerinnen und Musikern unterstrichen. Motorisches und emotionales Bewegungslernen sind als im Wesentlichen subkortikal-implizite Prozesse untrennbar. Im Zentrum von allem musikalischen Tun steht das Üben und damit die Auseinandersetzung mit Übemethoden. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Ganzheitlichkeit dieser Thematik im Sinne der Prävention zu schärfen.
Raum für Austausch, Fragen und Diskussionen wird gerne gegeben. Für einen konstruktiven Austausch können die Teilnehmenden eigene, aber auch Erfahrungen anderer, mit psychischen und physischen Problemen beim Musizieren anbringen.
Der Kurs eignet sich für alle, die an der Gesamtthematik ernsthaftes Interesse haben und auf der Suche nach neuen Impulsen für ihr eigenes Spiel und ihren Unterricht sind. Willkommen sind Instrumental- und Gesangspädagogen* ebenso wie Hobbymusiker, Musiklehrer und Studierende.
Kurszeiten:
10.00 bis 13.00 Uhr
14.00 bis 17.00 Uhr
Dr. Henriette Gärtner, Konzertpianistin, Musikphysiologin, Bewegungswissenschaftlerin und Pädagogin, ist Absolventin der Accademia Pianistica Incontri col Maestro, Imola/Italien und der Universität Konstanz. 2014 wurde ihre wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Körperarbeit und Methodik mit dem Award of Art in Science ausgezeichnet.
Darüber hinaus gehören Übemethoden und Auftrittstraining zu ihren Schwerpunkten. Nach dem Motto „Der Körper ist mein erstes Instrument, das Klavier mein zweites“ bilden Musik und Sport für sie keine Gegensätze, sondern eine Einheit.
Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren
* = Pflichtfeld
Der Tonkünstlerverband Bayern e.V. (TKVB) ist mit 3000 Mitgliedern der größte Berufsverband für Musikschaffende im Freistaat Bayern.