In unverwechselbarer Tonsprache und konsequenter Gestaltungskraft hat sich Erna Woll in besonderem Maße dem vokalen Schaffensbereich zugewandt. Das Wort als inspiratorische Kraft spielt in ihrem Schöpfungsvorgang eine zentrale Rolle, literarischer, religiöser und musikalischer Ausdruck fließen oft zusammen.
Ihre intensiven Bemühungen um die Neugewinnung einer religiös empfundenen geistlichen Aussage in der Musik beginnen in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, sie sind von innen heraus vom Gedanken der Ökumene getragen und sind bestrebt, dem religiösen Suchen, aber auch den Ängsten unserer Tage einen adäquaten Ausdruck zu verleihen.
In der schöpferischen musikalischen Aussage findet das Leben einer hochbegabten Frau Erfüllung, das geprägt ist vom Ringen mit einer nicht immer freundlichen Außen- und einer komplizierten Innenwelt – leicht wurde es Erna Woll von keiner Seite gemacht. Der Wunsch nach ungebrochener Schaffenskraft und glücklichem Gelingen begleitet dieses Buch und die Jubilarin anlässlich ihres 70. Geburtstages.